No Other Place on Earth Musikvideodreh 2017

Kurz nach dem Islanddreh stand die nächste Reise an, diesmal in die entgegengesetzte Richtung – nach Süden. Im Mai 2017 war ich mit meinem Mann das erste Mal nach Lanzarote gereist und hatte mich in die karge aber wunderschöne Kanareninsel verliebt.

Lanzarote
Playa Blanca

Die Einzigartigkeit der Landschaft, die Art der Bewohner dem Eiland ihren Lebensunterhalt abzutrotzen sowie die Verbindung von Kunst und Natur, die insbesondere durch den Künstler und Architekten César Manrique geprägt wurde, fasziniert mich bis zum heutigen Tag.

Jameos del Agua

Ich hatte einen Song über diese Faszination geschrieben, „No Other Place on Earth“ und das Ergebnis auf unsere zweite Reise dorthin mitgenommen. Weder der Songtext noch das Video, das ich dazu drehen wollte, sollten ein Reisebericht bzw. Reiseführer zum Inselaufenthalt werden, sondern die Stimmung beschreiben, die mich auf der Insel erfasste: Die wohltuende Leere und Weite der Landschaft, das Ursprüngliche der urzeitlich anmutenden Natur haben etwas Transzendentes, das kaum beschrieben werden kann. Ebenso, wie Natur und Besiedlung, wie Landschaft und Kunst dort eine Einheit bilden und sich gegenseitig zu bedingen scheinen, sollten Textzeilen und Musik miteinander verzahnt einen Eindruck meines Erlebens schildern.

Hier setzten wir mit dem Video an, das wir an markanten Orten, jedoch nicht als Aneinanderreihung von Sehenswürdigkeiten gestalten wollten. Außerdem beschlossen wir, nachdem das Islandvideo mit großem technischen Aufwand in 4K-Auflösung gedreht worden war, ausschließlich mit unseren Handys zu filmen, was im Ergebnis hervorragend funktionierte. Durch die Maireise kannten wir die Insel schon recht gut und wussten, wo entsprechend schöne Orte zu finden waren.

Zunächst begannen wir, auf einer alten Zufahrtsstraße neben dem Timanfaya-Nationalpark zu filmen.

Das blaue T-Shirt, dass ich im Video sowie auf dem Songcover trage, hatten wir in der ehemaligen Hauptstadt Teguise gekauft und dort auch die Coverfotos geschossen: Mein Mann hat ein gutes fotografisches Auge, das er beim Fotoshootings und beim Videodreh bewies.

Dann fuhren wir an drei Tagen über die Insel und machten Aufnahmen:

Weitere am Timanfaya-Nationalpark,

… am Strand von Famara, wo wir auf der Fahrt in einen Sandsturm gerieten und uns dann beim Filmen im Wasser der Wind mit vierzig Grad ins Gesicht blies,

… vor den Vulkanen im Weinanbaugebiete La Geria,

… am wunderbaren Aussichtspunkt Mirador de Guinate (der im Übrigen eine tolle ruhige und meist einsame Alternative zum touristischen Mirador del Río ist),

… zurück im Süden an der Küste auf dem „hauseigenen“ Vulkan Montaña Roja bei Playa Blanca

… und zu guter Letzt – und hier schließt sich der Kreis zu Island – am Schwarzen Strand an den Salinen von Playa Blanca.

Als weitere Anspielung auf Noble Earth spielt eine kleine silberne Kugel eine Rolle: Das Video wird eingerahmt von einer kleinen Geschichte; ich träume mich aus dem deutschen Winter nach Lanzarote, auf die Insel des ewigen Sommers, indem ich die Kugel in die Luft werfe und quasi auf Lanzarote wieder auffange.

Diese Szene filmten wir auf einer Autobahnbrücke im anschließenden Winter bei uns zu Hause in der Metropole Ruhr.

Die Editierarbeiten, also den Schnitt, setze ich dann in Eigenregie um, sodass nicht nur für die Musik, sondern auch für das dazugehörige Video gilt: 100% by Lionceau.